13 Mart 2008 Perşembe

Edingendeki türk genclerin hakkindaki alman gazetesindek carpici haber


Die Gettoisierung zu durchbrechen, ist schwierig
Jugendsozialarbeiter Werner Kaiser sieht sich mit einem JUZ-Besucher das Internet-Video der "Edingen West Power Gang" an. Foto: Pilz
edingen-Neckarhausen. (nip) Ein türkischer Jugendlicher sitzt auf dem Sofa, im Arm hält er eine Pumpgun. Eine Attrappe? Genau zu erkennen ist das nicht. Drei andere machen das Zeichen der "Grauen Wölfe", Sympathiebekundung für die rechtsextreme türkische Partei der Nationalistischen Bewegung. Sie nennen sich "EWP" für "edingen West Power Gang" – der Name ist nicht neu und wird seit zehn Jahren offenbar von Generation zu Generation
der Jugendlichen weitergegeben.
Diese Bilder sind Teil von zwei erschreckenden Videos, die im Internet unter "YouTube edingen" zu sehen sind. "Turkish Hooligans" steht auf einem Gruppenfoto, das "coole Kerle" zeigt. Wegen unverkennbar nationalistischer Symbole wie dem Grauen Wolf und den drei Halbmonden ermittelt zwischenzeitlich sogar der Staatsschutz. Wo die Wohnung mit der Pumpgun ist, weiß man derzeit nicht. "Womöglich in edingen", denkt Werner Kaiser.
Der Jugendsozialarbeiter kennt etliche der Jugendlichen aus den Videos. Einer von ihnen war selbst mal Jugendrat im Jugendzentrum edingen, "JUZ 13". Posen und Symbolik in den Videos befördern den Eindruck, dass in edingen die Gewaltbereitschaft von türkischen Jugendlichen zunimmt. Dies bestätigte vor kurzem auch ein Mitglied der Deutsch-Türkischen-Freundschaftsgesellschaft (DTFG), der als Polizist die Statistiken kennt. Bislang war das ein Tabuthema, weil der Vorwurf der Fremdenfeindlichkeit schnell bei der Hand war.
Doch jüngst meldete die Sportvereinigung Fortuna ihre B-Mannschaft wegen inakzeptabler Vorfälle vom Spielbetrieb ab. "Wir haben viele türkische Jugendliche und große Probleme", sagte Vorsitzender Kuno Kusch am Rande der Vorbereitung zum Integrationstag, der am 16. März im und um das JUZ stattfinden soll. Mit dabei sind die DTFG, die islamische Gemeinde, BdS, Pestalozzischule, das JUZ sowie dessen Förderverein. Es ist ein Weg der kleinen Schritte, den die Beteiligten hier im Bestreben um ein friedliches Miteinander gehen.
Im vergangenen Jahr waren der "Tanz in den Mai" und das Bismarckstraßenfest vielversprechend. Kaiser hofft auf Wiederholung. Doch ist es schwierig, die Gettoisierung zu durchbrechen.
"Vor zehn, 15 Jahren war es im JUZ kein Problem, wenn türkisch gesprochen wurde", sagt Kaiser. Denn diese Jugendlichen konnten ebenso gut auch deutsch. Das ist heute ganz anders. Kaiser leidet derzeit verstärkt unter Angriffen seiner Klientel. Nicht körperlich ("noch nicht"), aber verbal: "Ich werde beschimpft und als ‚Hitler-Deutscher’ betitelt."
Zwei Jugendliche zeigte er an, als sie vor ihm den verbotenen Hitler-Gruß machten. Von den angesprochenen Eltern kam entweder keine oder eine ungläubige Reaktion: "Unsere Söhne machen das nicht", heißt es.
Ein 13-jähriger JUZ-Besucher berichtet von Repressalien einer türkischen Gang im Kultur- und Sportzentrum, wo seit Monaten die drei Halbmonde prangen. Schmierereien, Einbrüche und Sachbeschädigungen nehmen zu. JUZ-Praktikant Sebastian Heintel spricht von Problemen auch am Hort oder rund um die Schule, auch wenn körperliche Gewalt dort (noch) nicht stattfinde. Und Ladenburger Schüler, die in Heidelberg zur Tanzstunde fahren, nehmen inzwischen nur noch OEG-Züge, die keinen Zwischenstopp in edingen-West machen. Dort hält sich häufig die "edingen West Power Gang" auf.
Ein zweiter Sozialarbeiter fürs JUZ sei auf alle Fälle eine Option, meint Kaiser. Denn dann würde er sich vermehrt um die Kids auf der Straße kümmern. Eine zweite Stelle war der Verwaltung bislang zu teuer. Rhein Neckar Zeitung.

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